Zopfmütze häkeln Gratis DIY Anleitung

Eine Zopfmütze ist nicht nur ein stylischer Begleiter für kalte Tage, sondern auch ein handgefertigtes Unikat, das du ganz nach deinen Vorstellungen gestalten kannst. Im Gegensatz zu gestrickten Zopfmustern, die mit einer Zopfnadel gearbeitet werden, entsteht das Häkelzopfmuster durch das geschickte Einstechen in bestimmte Maschenglieder und die Kombination von vorderen und hinteren Reliefstäbchen. Das Ergebnis ist eine wunderschöne Textur, die sowohl modern als auch traditionell wirken kann. In dieser ausführlichen Anleitung lernst du Schritt für Schritt, wie du deine eigene Zopfmütze häkeln kannst. Von der Materialwahl über die Maschenprobe bis hin zur finalen Naht erfährst du alles, was du wissen musst. Die Anleitung eignet sich sowohl für fortgeschrittene Anfänger als auch für erfahrene Häklerinnen, die ein neues Projekt für den Herbst oder Winter suchen.

Warum eine Zopfmütze häkeln?

Zopfmuster sind zeitlos. Sie bringen Struktur und Volumen ins Design und sehen einfach wunderschön aus. Eine Zopfmütze hebt sich optisch von einfachen Beanies ab und vermittelt direkt den Eindruck von aufwendiger Handarbeit – dabei ist das Prinzip gar nicht so schwer, wenn man sich mit Reliefstäbchen auskennt. Außerdem bietet Häkeln im Gegensatz zum Stricken mehr Stabilität, was bei Mützen besonders vorteilhaft ist. Du kannst Farben und Muster anpassen, die Größe individuell gestalten und sogar passende Accessoires wie Stirnbänder oder Loops dazuhäkeln.

Materialien für eine gehäkelte Zopfmütze

Für deine Zopfmütze brauchst du folgende Materialien:

  • Garn: Empfehlenswert ist ein weiches, mitteldickes Garn (z. B. Wolle oder Mischgarne mit Acryl), Lauflänge ca. 100–150 m pro 50 g. Für extra warme Mützen sind Merino- oder Alpakagarn besonders geeignet.
  • Häkelnadel: Passend zur Garnstärke, meist 4,0 mm bis 6,0 mm
  • Stopfnadel zum Vernähen
  • Maßband
  • Schere
  • Optional: Bommel (aus Wolle oder Kunstfell), Knöpfe, Label

Maschen und Techniken

Bevor wir mit dem Projekt starten, hier die wichtigsten Maschenarten, die du können solltest:

  • Luftmaschen (LM)
  • Kettmaschen (KM)
  • Feste Maschen (fM)
  • Stäbchen (Stb)
  • Vordere Reliefstäbchen (vRStb): In das vordere Maschenglied eingestochen, ergibt eine erhabene Struktur
  • Hintere Reliefstäbchen (hRStb): In das hintere Maschenglied eingestochen, ergibt eine Vertiefung

Tipp: Übe die Reliefstäbchen vorab an einem Probestück, damit du das Gefühl für die Technik bekommst.

Maße und Maschenprobe

Eine gute Maschenprobe ist entscheidend, damit die Mütze gut sitzt. Für eine durchschnittliche Damenmütze solltest du einen Kopfumfang von ca. 54–58 cm anvisieren. Die Höhe liegt bei etwa 22–24 cm.

Beispielhafte Maschenprobe: 10 x 10 cm = 14 Maschen x 10 Reihen in Reliefstäbchen

Daraus kannst du ableiten, wie viele Maschen du für den Mützenumfang anschlagen musst. Beachte, dass sich Zopfmuster etwas zusammenziehen, daher lieber ein paar Maschen mehr einplanen.

Grundanleitung Zopfmütze von unten nach oben

  1. Bündchen

Beginne mit einer Luftmaschenkette, die deinem Kopfumfang entspricht (z. B. 64 LM).

  1. Runde: Schließe zur Runde mit einer KM und achte darauf, dass sich nichts verdreht.
  2. Runde: 1 vRStb, 1 hRStb – im Wechsel bis zum Rundenende 3.–6. Runde: Wiederhole das Bündchenmuster für ca. 4–5 cm
  3. Zopfmuster einarbeiten

Nun beginnt das eigentliche Muster. Wir verwenden ein einfaches Zopfmuster mit 6 Maschen pro Zopf:

  1. Runde: 3 vRStb, 3 hRStb im Wechsel bis zum Ende 2.–4. Runde: Maschen häkeln wie sie erscheinen
  2. Runde: Die Zöpfe kreuzen: Die ersten 3 vRStb überspringen, die nächsten 3 vRStb von vorne umhäkeln, danach die ersten 3 vRStb ebenfalls umhäkeln (du brauchst ggf. eine Hilfsnadel oder du häkelst in anderer Reihenfolge) 6.–8. Runde: Maschen wie sie erscheinen
  3. Runde: Zopf wieder kreuzen

Wiederhole das Muster bis zur gewünschten Höhe. Der Zopf sieht besonders plastisch aus, wenn du regelmäßig kreuzt.

  1. Abnahmen für die Mützenspitze

Sobald du ca. 18–20 cm Höhe erreicht hast, beginnst du mit den Abnahmen. Diese erfolgen über mehrere Runden, indem du die Zopfgruppen reduzierst:

  1. Abnahmerunde: 1 vRStb, 1 hRStb, 1 Masche überspringen oder zusammenhäkeln – gleichmäßig über die Runde verteilt
  2. Nächste Runden: Wieder Abnahmen, bis nur noch wenige Maschen übrig sind (ca. 8–10)
  3. Arbeitsfaden abschneiden, durch die restlichen Maschen ziehen und fest vernähen

Bommel befestigen (optional)

Wenn du möchtest, kannst du einen Bommel aufnähen oder anknoten. Besonders beliebt sind große Kunstfellbommel oder selbstgemachte Wollbommel.

Anleitung für eine Kinder-Zopfmütze

Für Kinder verkleinerst du einfach den Maschenanschlag und die Höhe:

  • Kopfumfang: 48–52 cm
  • Höhe: ca. 18–20 cm
  • Zopfmuster ggf. mit nur 4 Maschen pro Zopf arbeiten
  • Farben kindgerecht wählen, z. B. Pastelltöne oder kräftige Farben

Zopfmütze mit doppeltem Bündchen

Für extra Wärme kannst du das Bündchen doppelt häkeln:

  1. Ein langes Bündchenstück (z. B. 8 cm) häkeln
  2. Umklappen und beim Weiterhäkeln des Zopfmusters beide Bündchenränder zusammenfassen
  3. Das ergibt eine verstärkte Kante, die besonders gut an den Ohren schützt

Weitere Variationen

  • Zwei Farben: Streifenoptik oder Zopf in Kontrastfarbe
  • Vertikale Zöpfe mit horizontalem Bündchen: Erst das Bündchen als Band häkeln, dann Maschen für den Mützenkörper aufnehmen
  • Hochgezogener Zopf: Zöpfe bis zur Spitze durchziehen
  • Lochmuster-Zopf: Kombination aus Reliefstäbchen und Luftmaschen ergibt eine luftigere Mütze

Zopfmütze mit Knopfdetail

Eine hübsche Idee ist es, das Bündchen nicht in Runden, sondern in Reihen zu häkeln und später mit einem dekorativen Knopf zu schließen. Das ergibt eine asymmetrische Optik und ist besonders bei Damenmodellen sehr beliebt.

Pflege und Aufbewahrung

Gehäkelte Mützen sollten möglichst per Hand oder im Schonwaschgang (Wollprogramm) gewaschen werden. Vermeide den Trockner. Liegend trocknen und in der Saison in einer atmungsaktiven Tasche aufbewahren. Für empfindliche Garne (z. B. Alpaka) empfiehlt sich ein Mottenschutz.

Zopfmützen als Geschenk oder zum Verkauf

Eine selbstgehäkelte Zopfmütze ist ein tolles Geschenk. Du kannst sie in verschiedenen Farben und Größen vorbereiten und z. B. mit einem handgeschriebenen Etikett versehen. Auch für Märkte oder deinen Etsy-Shop sind Zopfmützen eine beliebte Wahl. Achte beim Verkauf auf genaue Materialangaben und Pflegehinweise.

Nachhaltigkeit beim Häkeln

Verwende nachhaltige Garne, z. B. recycelte Fasern, Bio-Baumwolle oder GOTS-zertifizierte Wolle. Reste eignen sich für kleinere Projekte wie Stirnbänder oder Applikationen. Auch Second-Hand-Garne oder aufgeribbelte Wollstücke können kreativ weiterverwendet werden.

Fazit

Eine Zopfmütze zu häkeln ist ein wunderschönes DIY-Projekt, das sich ideal für Herbst und Winter eignet. Mit der richtigen Anleitung und ein wenig Übung gelingen dir traumhafte Modelle in unzähligen Varianten – ob klassisch, modern oder verspielt. Auf fadenmagie findest du alles, was du dafür brauchst: Inspiration, Tipps und eine klare Schritt-für-Schritt-Anleitung. Viel Spaß beim Nachhäkeln!

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